Wetterstation

Seit Oktober 1998 gibt es in der Mühle eine Wetterstation. Die Initiative hierzu ging von der Klosterholz-Tombola aus, die sich von der Wetterstation eine Steigerung des Bekanntheitsgrades von Osterholz-Scharmbeck versprach. Auch in der BioS bestand seit längerem Interesse, da wir regelmäßig Wetterdaten für die Naturschutzarbeit benötigen und sich das Thema Wetter auch für die Umweltbildungsarbeit eignet.

Der Standort an der Mühle eignet sich aus meteorologischer Sicht hervorragend für Wettermessungen.

Folgende Parameter werden seit 1998 gemessen:

  • Temperatur in 2 m Höhe,
  • Temperatur in 5 cm Höhe über dem Erdboden,
  • Luftdruck & Luftfeuchte,
  • Niederschlagsmenge & Niederschlagsdauer,
  • Windgeschwindigkeit & Windrichtung,
  • Sonnenscheindauer

Im Osterholzer Anzeiger erscheinen die Wetterdaten als Monatsgrafik im Rückblick.

Temperaturfühler der Bodenstation im Sommer vor der Mühle bei blauem Himmel

Monatsrückblick aktuell

Das Wetter im November 2024 war unberechenbar und am Ende doch durchschnittlich. Nach einem sonnigen ersten Novemberwochenende blieb es zunächst trüb und trocken in Osterholz. Am Morgen des 19. überraschte uns dann der Winter mit einer Schneedecke und dichtem Schneegestöber. Unter 5 °C hielten sich die Temperaturen nicht lange, denn sechs Tage später brachten warme Winde kurzzeitig fast schon frühlingshaftes Wetter mit Höchstwerten von über 15 °C. Im Mittel lagen die Temperaturen im November zwar knapp 1,2 °C über dem langjährigen Durchschnitt (Referenzperiode 1961-90), jedoch ist diese Abweichung nach oben wegen des Klimawandels inzwischen so häufig, dass sich kaum von einem besonders warmen November sprechen ließe. Zum Vergleich: die vergangenen Monate waren meist mindestens 2 °C bis zu über 4 °C wärmer als im langjährigen Mittel. Der November endet mit viel Sonne am Tag und Frost in der Nacht.

Mit nassem, kühlem Wetter erinnerte uns der Oktober 2024 gleich zu Beginn daran, die Tee-Vorräte wieder aufzufüllen. Doch dank einiger sonnenreicher Tage und durchschnittlich sehr warmen Temperaturen konnten im weiteren Verlauf auch viele goldene Oktober-Momente genossen werden. Die Tageshöchsttemperaturen erreichten noch zweimal die 20 °C Marke und die Monats-Mitteltemperatur lag 2,1 °C über dem langjährigen Mittel (1961-90). Dabei war es in Summe überdurchschnittlich nass. Über die Hälfte der Monatsniederschläge verteilten sich allein auf den ersten Oktober sowie die Nacht vom 9. auf den 10., als uns Ex-Hurrikan ‚Kirk‘ ungemütliches Herbstwetter brachte. An den meisten Oktobertagen zeigte sich aber die Sonne und der Monat verabschiedet sich mit einem Plus von 18 % an Sonnenstunden im Vergleich zur Referenzperiode.

Das Wetter 2023

Das Jahr 2023 war warm und sehr nass. Mit einem Rekord- Jahresniederschlag von über 1300 l/m² wurden an der Wetterstation an der Mühle von Rönn erstmals seit in Betriebnahme 1998 die 1000 l/m² Schwelle überschritten. Über 80 % mehr Niederschlag als im langjährigen Mittel gab es im vergangenen Jahr (Referenzperiode 1961-1990). Die hohen Niederschläge verteilten sich über das ganze Jahr, nur der Mai und der September waren trockener als im langjährigen Mittel. Besonders nass war der Juli, als knapp ein Viertel der mittleren Jahresniederschläge runter kamen. Bereits am 22.06. regnete es nach einer fast sechs-wöchigen Trockenperiode gleich 76 l/m² – der niederschlagreichste Tag des Jahres. Im letzten Quartal führten anhaltende Regenfälle ebenfalls zu überdurchschnittlichen Niederschlagssummen. Dank der hohen Niederschläge sind die Grundwasservorräte jetzt wieder aufgefüllt. Der Wald und die Moore haben das dringend gebraucht. Ein Sturmtief zum Ende des Jahres brachte dazu Sturmfluten und sorgte für Hochwasser in weiten Teilen des Landkreises.

Während Wörpe, Hamme und andere Gewässer über die Ufer traten, versteckte sich die Sonne hinter den winterlichen Wolken. Der Dezember war mit nur 11 Sonnenstunden der sonnenscheinärmste Monat, der an dieser Wetterstation überhaupt gemessen wurde. Hingegen überdurchschnittlich sonnenreich war 2023 der Juni. Am 13.06. schien die Sonne mit etwa 14,5 h am längesten.

Das vergangene Jahr war nicht ganz so stürmisch wie 2022. An insgesamt vier Tagen gab es Sturm mit 80 km/h oder mehr. Die absolute Windspitze von 90 km/h brachte am 05.07. das Sturmtief ‚Poly‘, welches für Feuerwehreinsätze und Zugausfälle sorgte. Nur vier Tage nach dem Sturm, am Sonntag den 09.07., wurde in Osterholz mit 32,7 °C die höchste Temperatur des Jahres erreicht. Über 30 °C kletterten die Temperaturen nur an vier Tagen, aber es gab 42 Sommertage mit mindestens 25 °C, was ungewöhnlich viel ist. Im langjährigen Mittel gab es nur 25,7 Sommertage. Frosttage, an denen die Temperatur zeitweise unter 0 °C fällt, kamen insgesamt 54 mal vor. Der kälteste Tag war der 01.12., an dem auch die tiefste Temperatur von -5,5 °C gemessen wurde, was einem relativ milden Tiefstwert entspricht. Anfang Dezember gab es schon die ersten Wintertage im Schnee. Der globale Wärme-Rekord von 2023 zeigt sich aber auch in Osterholz: Alle Monate waren mindestens 1 °C wärmer als in der Referenzperiode, am stärksten wich der der Januar mit 3,9 °C und der September sogar mit 4,4 °C nach oben vom Mittel ab. Die Jahresdurchschnitttemperatur betrug 10,8 °C, also wie bereits 2022 rund 2,4 °C mehr als im langjährigen Mittel.