Wetterstation

Seit Oktober 1998 gibt es in der Mühle eine Wetterstation. Die Initiative hierzu ging von der Klosterholz-Tombola aus, die sich von der Wetterstation eine Steigerung des Bekanntheitsgrades von Osterholz-Scharmbeck versprach, wenn der Ort immer mal in dem Wetterbericht 8 vor 8 in der ARD und nach den Tagesthemen genannt werden würde. Auch in der BioS bestand seit längerem Interesse, da wir regelmäßig Wetterdaten für die Naturschutzarbeit benötigen und sich das Thema Wetter auch für die Umweltbildungsarbeit eignet.

Nach einigen Recherchen konkretisierte sich das Vorhaben, weil sich der Standort Mühle auch aus meteorologischer Sicht hervorragend für Wettermessungen eignet.

Folgende Parameter werden gemessen:

  • Temperatur in 2m Höhe,
  • Temperatur in 5 cm Höhe über dem Erdboden,
  • Luftdruck,
  • Luftfeuchte,
  • Niederschlagsmenge,
  • Niederschlagsdauer,
  • Windgeschwindigkeit,
  • Windrichtung,
  • Sonnenscheindauer.

Im Osterholzer Anzeiger erscheinen die Wetterdaten als Monatsgrafik im Rückblick.

Der April war etwa 1 °C wärmer als im langjährigen Mittel und hatte mit 181 Std. auch deutlich mehr Sonnenstunden als im Referenzzeitraum 1960 – 1990. Wem der April nun gar nicht so warm und sonnig vorkam, ist vermutlich erst nach 1990 geboren oder hat sich mittlerweile an ein verändertes Klima im April gewöhnt, denn für die vergangenen 20 Jahre war es tatsächlich ein kühler und vor allem nasser April (Mittelwerte 2003 – 2023: Temperatur 9,5 °C, Sonnenstd. 194, Niederschlag 44  mm). Nach einem kalten, sonnigen Start in den April bescherte uns die zweite Aprilwoche die meisten Regentage begleitet von starkem Wind. Zum Wochenende um den 22. April kletterten die Temperaturen dann zum ersten Mal dieses Jahr auf über 20 °C, mit einer maximal Temperatur von 23,3 °C an der von Rönn’schen Mühle. Mit 12 Std. Sonnenschein am letzten Tag des Monats verabschiedet sich der April freundlich für dieses Jahr.

Das Wetter 2022

Das Jahr 2022 war warm und sonnig. Die Sonnenscheindauer lag 445 Std. über dem langjährigen Mittel mit einer Rekord-Sonnenscheindauer im März. Damit verbunden waren auch wieder hohe Temperaturen. In allen Monaten lag die Temperatur über dem langjährigen Mittel und im Jahresdurchschnitt sogar bei 10,8°C, das heißt 2,4°C höher als im langjährigen Mittel (1961 – 1990). Der August war besonders heiß (20,5°C). Die höchste Temperatur wurde am 20.7. mit 37,6°C erreicht. Das war der heißeste Tag seit Beginn unserer Wetteraufzeichnungen. Es gab 45 Tage mit Temperaturen über 25°C und sogar 14 Tage über 30°C. Im langjährigen Mittel waren das früher 25,7 Tage (>25°C) und 4,5 Tage (> 30°C). Richtig kalt war es im Jahr 2022 nicht. Die tiefste Temperatur wurde am 14. Dezember mit -9,1°C gemessen.

Der Niederschlag verteilte sich sehr ungleich über das Jahr. Im Februar und im September wurden sehr hohe Niederschläge mit jeweils fast 150l/m² gemessen. Dazwischen lagen aber sechs Monate mit unterdurchschnittlichem Niederschlag. Auch Oktober und November waren wieder trockener als normalerweise. Im Dezember stieg die Regenmenge wieder auf über 100 l/m², davon fielen allein über 38 l/m² am Silvestertag. In der Summe lag die Regenmenge mit 66 Liter geringfügig über dem langjährigen Mittel. Trotzdem herrschte im Sommer wieder Trockenheit bei den hohen Temperaturen und viele Gewässer trockneten aus und auch die Gehölze auf der Geest mussten unter dem abgesunkenen Grundwasserstand leiden und warfen z.T. schon im August die Blätter ab.

Im Februar gab es bei milden Temperaturen stürmische bis orkanartige Winden vom Atlantik. Ein Tiefdruckgebiet folgte auf das andere. Am heftigsten stürmte das Tiefdruckgebiet Zeynep am 18. Februar mit 115 km/h. Aber auch an den Tagen davor und danach erreichten die Böen über 100 h/km. Viele Bäume wurden entwurzelt oder verloren Teile ihrer Kronen.