Wetterstation

Seit Oktober 1998 gibt es in der Mühle eine Wetterstation. Die Initiative hierzu ging von der Klosterholz-Tombola aus, die sich von der Wetterstation eine Steigerung des Bekanntheitsgrades von Osterholz-Scharmbeck versprach, wenn der Ort immer mal in dem Wetterbericht 8 vor 8 in der ARD und nach den Tagesthemen genannt werden würde. Auch in der BioS bestand seit längerem Interesse, da wir regelmäßig Wetterdaten für die Naturschutzarbeit benötigen und sich das Thema Wetter auch für die Umweltbildungsarbeit eignet.

Nach einigen Recherchen konkretisierte sich das Vorhaben, weil sich der Standort Mühle auch aus meteorologischer Sicht hervorragend für Wettermessungen eignet.

Folgende Parameter werden gemessen:

  • Temperatur in 2 m Höhe,
  • Temperatur in 5 cm Höhe über dem Erdboden,
  • Luftdruck,
  • Luftfeuchte,
  • Niederschlagsmenge,
  • Niederschlagsdauer,
  • Windgeschwindigkeit,
  • Windrichtung,
  • Sonnenscheindauer.

Im Osterholzer Anzeiger erscheinen die Wetterdaten als Monatsgrafik im Rückblick.

In diesem Jahr machten die Farben des Laubs allein den goldenen Oktober aus. Die Sonne hielt sich sehr zurück das alljährliche Farbenspektakel wie gewohnt zu beleuchten. Nur knapp 68 Stunden zeigte sie sich; das ist einer der niedrigsten Werte der letzten zwei Jahrzehnte. Die wiederum häufig präsenten Wolken brachten enorme Niederschläge: Mit 177 mm regnete es knapp ein Viertel der mittleren Jahresniederschlagshöhen (739 mm/a, 1961-1990). Das ist mit Abstand der nasseste Oktober, den wir an der Mühle von Rönn bisher messen konnten. Besonders wetterfeste Kleidung brauchte man am 13. Oktober als Regen und stürmischer Wind sich zusammen taten. Weniger extrem waren die Temperaturen im Oktober, denn die Monatsmitteltemperatur von 11,5 °C entspricht im Vergleich zu den letzten Jahren etwa dem Durchschnitt. Aber auch hier macht sich der Klimawandel bemerkbar: Im Vergleich zur Referenzperiode 1961-1990 (9,2 °C) liegt der diesjährige Wert immerhin über 2 °C höher. Nach einem kurzen Kälteeinbruch bei klaren Tagen und Nächten um die Monatsmitte kletterten die Temperaturen wieder und so geht der Herbst mild und feucht in den November über.

Diagramme mit Tageswerten von Lufttemperatur, Sonnenstunden, Niederschlag und Windgeschwindigkeit im Oktober 2023.

Das Wetter 2022

Das Jahr 2022 war warm und sonnig. Die Sonnenscheindauer lag 445 Std. über dem langjährigen Mittel mit einer Rekord-Sonnenscheindauer im März. Damit verbunden waren auch wieder hohe Temperaturen. In allen Monaten lag die Temperatur über dem langjährigen Mittel und im Jahresdurchschnitt sogar bei 10,8°C, das heißt 2,4°C höher als im langjährigen Mittel (1961 – 1990). Der August war besonders heiß (20,5°C). Die höchste Temperatur wurde am 20.7. mit 37,6°C erreicht. Das war der heißeste Tag seit Beginn unserer Wetteraufzeichnungen. Es gab 45 Tage mit Temperaturen über 25°C und sogar 14 Tage über 30°C. Im langjährigen Mittel waren das früher 25,7 Tage (>25°C) und 4,5 Tage (> 30°C). Richtig kalt war es im Jahr 2022 nicht. Die tiefste Temperatur wurde am 14. Dezember mit -9,1°C gemessen.

Der Niederschlag verteilte sich sehr ungleich über das Jahr. Im Februar und im September wurden sehr hohe Niederschläge mit jeweils fast 150l/m² gemessen. Dazwischen lagen aber sechs Monate mit unterdurchschnittlichem Niederschlag. Auch Oktober und November waren wieder trockener als normalerweise. Im Dezember stieg die Regenmenge wieder auf über 100 l/m², davon fielen allein über 38 l/m² am Silvestertag. In der Summe lag die Regenmenge mit 66 Liter geringfügig über dem langjährigen Mittel. Trotzdem herrschte im Sommer wieder Trockenheit bei den hohen Temperaturen und viele Gewässer trockneten aus und auch die Gehölze auf der Geest mussten unter dem abgesunkenen Grundwasserstand leiden und warfen z.T. schon im August die Blätter ab.

Im Februar gab es bei milden Temperaturen stürmische bis orkanartige Winden vom Atlantik. Ein Tiefdruckgebiet folgte auf das andere. Am heftigsten stürmte das Tiefdruckgebiet Zeynep am 18. Februar mit 115 km/h. Aber auch an den Tagen davor und danach erreichten die Böen über 100 h/km. Viele Bäume wurden entwurzelt oder verloren Teile ihrer Kronen.