Störche

Überall dieselbe alte Leier. Das Layout ist fertig, der Text lässt auf sich warten. Damit das Layout nun nicht nackt im Raume steht und sich klein und leer vorkommt, springe ich ein: der Blindtext. Genau zu diesem Zwecke erschaffen, immer im Schatten meines großen Bruders »Lorem Ipsum«, freue ich mich jedes Mal, wenn Sie ein paar Zeilen lesen.

2018: Rekord bei der Anzahl ausgeflogener Jungstörche!

Die Anzahl der Brutpaare bleibt auf dem Rekordwert vom Vorjahr: 28! Davon haben 24 Nestpaare erfolgreich gebrütet und ihre Jungen sind ausgeflogen. Die Anzahl der ausgeflogenen Jungstörche erreicht den Spitzenwert von 53!

2017: Zahl der Brutpaare steigt weiter!

Im Landkreis Osterholz steigt die Anzahl der Brutpaare auf 28! Davon haben 22 Nestpaare erfolgreich gebrütet und ihre Jungen sind ausgeflogen. Nur die Anzahl der ausgeflogenen Jungstörche war aufgrund der nassen Witterung im Sommer mit 40 etwas geringer als im Vorjahr.

2016: noch mehr Brutpaare!

Im Landkreis Osterholz steigt die Anzahl der Brutpaare weiter. Neue Nistpfähle wurden gleich angenommen. Die Anzahl der ausgeflogenen Jungen war mit 42 Jungstörchen etwas niedriger als im Vorjahr.

2015: 48 Jungstörche ausgeflogen!

23 Storchenpaare haben in diesem Jahr im Landkreis Osterholz gebrütet. Davon haben 18 Paare 48 Jungtiere aufgezogen. „Sensationell“ sagt Storchenvater Ortwin Vogel. Wieder ein neuer Rekord, der Aufwärtstrend hält an! Nicht einmal in den 1950er Jahren gab es soviele Jungstörche. Die Aufzuchtbedingungen waren günstig: nicht zu warm, nicht zu kalt, nicht zu nass.

2014: so viele Brutpaare wie noch nie seit 1950!

22 Storchenpaare haben in diesem Jahr im Landkreis Osterholz gebrütet, dass sind wieder 5 Paare mehr als im Vorjahr. Die Bestandskurve geht steil nach oben. Der Winter war sehr mild, so dass viele Westzieher gar nicht nach Afrika geflogen sind und viel Kraft gespart haben. In den Überwinterungsgebieten in Spanien wurden Stromleitungen abgebaut, an denen bisher viele Störche den Stromtod gestorben sind. Aber auch die Renaturierungserfolge in der Hammeniederung tragen mit einem besseren Futterangebot mit zu dem positiven Bestandstrend bei.

Das kalt-nasse Wetter im Mai hat allerdings seinen Tribut bei den Kücken gefordert. 8 Brutpaare haben letztlich keinen Bruterfolg gehabt. Aber immerhin sind 31 Jungstörche ausgeflogen (s. auch Bestandsentwicklung!).

Störche 2013 – 17 Brutpaare, 25 Jungstörche!

17 Storchenpaare haben in diesem Jahr im Landkreis Osterholz gebrütet. 2 mehr als im Vorjahr. Ein erfreulicher ständiger Aufwärtstrend.

Nicht alle hatten Bruterfolg, aber bei 13 Brutpaaren sind 25 Jungstörche flügge geworden (s. auch Bestandsentwicklung!). Die anderen Paare haben die Brut aufgegeben. Langjährige Erfahrungen sprechen im Schnitt von einer 25%igen Brutaufgabe pro Jahr, durch Storchenkämpfe oder zu junge Brutstörche.

Der Weißstorch in der Hammeniederung

Der Weißstorch hat sich als einziger Großvogel freiwillig dem Menschen angeschlossen und sich in dessen Lebensraum eingefügt, während sein Vetter der Schwarzstorch heimlicher Waldbewohner geblieben ist. So wurde er bald zum Glücksbringer, Hausbeschützer und verantwortlich für den Kindersegen.

Die natürlichen Brutgebiete in unseren Flussauen sind längst durch Kultivierung verloren gegangen. Der Weißstorch hat als Kulturfolger einen Ersatzlebensraum in naturnah bewirtschafteten Feuchtgrünlandgebieten gefunden. Durch Eingriffe in den Wasserhaushalt und intensive Grünlandwirtschaft ist ihm aber in den letzten Jahrzehnten auch dieses Refugium weitgehend genommen worden. In der Hammeniederung begann dies in den späten 50er Jahren und hat seinen vorläufigen Abschluss mit der Inbetriebnahme des Lesumsperrwerkes 1979 gefunden.

Bestandsentwicklung der Störche im Landkreis Osterholz seit 1950

Während in den 50er Jahren von ca. 14 Brutpaaren durchschnittlich 30 Jungstörche aufgezogen wurden, reduzierte sich der Bestand nach 1980 auf nur noch ein bis vier Brutpaare. 1995 wurde kein einziger Jungstorch flügge.

Inzwischen sind auch Horste auf der Bremer Wümmeseite (Hof Bavendamm) wieder besetzt. Es sind in der Niederung noch genügend Nestunterlagen vorhanden, so dass es hieran nicht mangelt.

Bestandsentwicklung Weißstorch ab 1950

Verschlechterung des Lebensraumes

Als lokale Ursache für das Ausbleiben der Nestpaare war der Verlust der Nahrungsgrundlage im Nestumfeld mit einem Radius von einem bis drei Kilometern anzusehen. Der Storch hat ein breites Nahrungsspektrum von Mäusen, Insekten (Laufkäfer, Heuschrecken, Raupen, Libellen), Schnecken, Regenwürmern, Fröschen (entgegen landläufiger Meinung keine vorherrschende Nahrung), bei Gelegenheit auch Maulwürfe, Fische, Krebstiere, Eidechsen sowie Aas jeglicher Art. Durch Entwässerung und Nutzungsintensivierung waren in den Ortsrandlagen von Worpswede, Ritterhude und Osterholz Kleinstrukturen wie Kleingewässer, Ufer- und Flachwasserbereiche mit ergiebigem Nahrungsangebot verloren gegangen. Die Versorgung der Jungvögel war kaum noch gewährleistet.

Neben den lokalen Ursachen wirken sich auch die Bedingungen des atlantischen Klimas mit häufigen Regengüssen und die Gefahren auf dem Zuge und im Winterquartier aus. Das Vorkommen der Störche im Landkreis Osterholz liegt im sogenannten Mischgebiet zweier Zugrichtungen. Beide bekannten Zugwege – über die Meerengen am Bosporus und bei Gibraltar – sind durch Ringfunde aus der Hammeniederung belegt.

Es geht wieder bergauf!

Die Wiederansiedlung des Storches ist in erster Linie durch eine Wiederherstellung natürlicher Vernässung im Nestumfeld zu erreichen. Hieraus ergibt sich automatisch eine Reduktion der Nutzungsintensität und die Ausdehnung amphibischer Lebensräume, von der die gesamte Lebensgemeinschaft der Feuchtniederungen profitiert. In den letzten Jahren (seit 2004) gab es eine Trendumkehr, die Anzahl der Brutpaare nahm wieder deutlich zu. 2016 gab es soviele Brutpaare wie noch nie seit den 1950er Jahren. Als Ursache hierfür ist die Extensivierung der Flächennutzung im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes in der Hammeniederung zu nennen. Sie schafft wieder bessere Lebensbedingungen für den Weißstorch und es ist zu hoffen, dass sich der Bestand dauerhaft erholt. Jahr für Jahr wächst die Zahl der Brutpaare. 2020 brüteten 36 Paare im Landkreis Osterholz und zogen 87 Jungstörche auf.

„Wildstörche“

Die Hammeniederung ist sicherlich noch ein bedeutendes Nahrungsbiotop für ausgewachsene Störche. Sogenannte Wildstörche (Nichtbrüter und noch nicht geschlechtsreife Störche im Alter von ein bis ca. fünf Jahren) sind in manchen Jahren zwischen Mai und August in umherstreifenden Trupps von bis zu 40 Tieren zu beobachten. Viele erinnern sich noch an die tote Eiche in Viehland, auf der sich abendlich bis zu 17 Störche zur Nachtruhe versammelten, besonders im Schein der untergehenden Sonne ein eindrucksvolles Erlebnis. Leider wurde der Baum im nächsten Frühjahr vom Pächter beseitigt.

Der langjährige „Storchenvater“ Paul Richter hat von 1959 bis 1986 290 Jungstörche beringt. Durch Wiederfunde von beringten Störchen konnte sehr viel über den Zugweg „unserer“ Störche in das Winterquartier ermittelt werden.

Storchkarte