Wiesenvogelschutz
In den Feuchtwiesen der weitläufigen Teufelsmoor-Wümme-Niederung siedeln verschiedene Wiesenvögel. Unter Wiesenvögel können typischerweise alle Boden brütenden Vogelarten der Wiesen und Weiden verstanden werden, häufig sind jedoch insbesondere die Wiesen-Watvögel (Wiesenlimikolen) gemeint. Diese zeichnen sich durch ihre langen Schnäbel und Beine aus, mit denen sie durch die Feuchtgebiete „waten“.
Die wichtigsten Wiesen-Watvögel im Landkreis Osterholz sind Kiebitz, Bekassine, Großer Brachvogel und Rotschenkel. Daneben brüten immer wieder auch einzelne Paare von Austernfischer in Wiesen und Weiden. Alle diese Arten benötigen feuchte Böden, um darin nach Nahrung stochern zu können. Die beiden anspruchsvollsten Wiesenvögel – Uferschnepfe und Kampfläufer sind im Landkreis leider ausgestorben. Während der Brutzeit werden jedoch immer wieder einzelne Uferschnepfen in den Niederungsgebieten beobachtet und viele Schutzmaßnahmen zielen auf eine Wiederherstellung von Lebensräumen für diesen Charaktervogel. Neben den Wiesen-Watvögeln brüten auch Wiesen-Singvögel wie Wiesenpieper, Schafstelze, Braunkehlchen, Feldschwirl, Feldlerche und Schwarzkehlchen zahlreich in Wiesen und Weiden.
Alle Wiesen-Watvögel sind gefährdet – ihre Bestände haben in den letzten 50 Jahren um bis zu 80 % abgenommen. Ohne Schutzmaßnahmen können die Vögel nicht überlegen, da ihre Brutzeit in die Zeit der Bewirtschaftung im Grünland und auch auf Ackerflächen fällt. Wenn Kiebitze, Brachvogel und Rotschenkel ihre Nester als kleine Mulde im Boden anlegen, steht in den Wiesen Walzen, Schleppen oder der erste Grasschnitt an.
Über die Ökologische Station werden jedes Jahr Maßnahmen zum Gelege- und Kükenschutz an der Unterweser und in den Truper Blänken durchgeführt. In der Hammeniederung finden ebenfalls solche Maßnahmen statt, die in den letzten Jahren häufig von BIOS-Gutachten durchgeführt wurden.
Hier finden Sie weitere Informationen zu den einzelnen Arten:
- Kiebitz
- Großer Brachvogel
- Bekassine
- Rotschenkel
- Uferschnepfe