Campus
Schüler:innen aktiv für Insekten
Das Kernstück des Projektes „Ohz wird bunt“ bildete die Zusammenarbeit der BioS mit dem Wahlpflichtkurs „Biologie – Naturschutz“ der 10. Klasse der Oberschule Lernhaus im Campus.
In Vorbereitung des Projektes stellte Herr Jörg Fanelli-Falcke (Schulberater des Lernhauses) ein ca. 500 Qudratmeter großes Grundstück direkt am Scharmbecker Bach in nur fünf Minuten Gehweg vom Lernhaus zur Verfügung.
Auch wenn dieses Projekt stark durch die Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Verbot der weiteren Zusammenarbeit mit den Schüler und Schülerinnen gebeutelt wurde, war es eines meiner schönsten Projekte mit Schulklassen bisher.
Die acht Schüler und Schülerinnen sind mir durch ihren tatkräftigen Einsatz auf dem Gelände bei Wind und Wetter sehr ans Herz gewachsen. Einige der Schüler und Schülerinnen betonten, das ihnen solche „Anpackmöglickeiten“ im Unterricht häufig fehlen.
Sie schätzten sehr, dass sie sehen konnten, wie sich das Grundstück dank ihrer Arbeit von einer einfachen grünen Wiese in einen vielfältigen Lebensraum veränderte.
Hier ein paar Stichpunkte ihrer Tätigkeiten:
- Brombeeren entfernen und Kompost am Fuße der Eiche abbauen,
- Robinienpfähle für Benjeshecke einschlagen,
- Benjeshecke mit Totholz und Brombeerranken füllen,
- Sträucher pflanzen, Blausternchen setzen und Buschwindröschen pflanzen,
- Obstbäume setzen,
- Für die Anlage von 100 Quadratmetern Blumenwiesen Rasensodenschäler einsetzen,
- Rasensoden abtragen und zu Wällen aufstapeln,
- Weidenzweige für Kopfweiden stecken
Am Anfang lieferten mein Kollege Sören und ich die Ideen für einzelne neue Elemente auf der Wiese. Nachdem die Schüler und Schülerinnen sich aber auch im Unterricht mit dem Thema eingehender befasst und die „Parzelle 115“ des NABU Osterholz-Scharmbeck besucht hatten, entwickelten wir aus ihren Vorschlägen und Wünschen die heutige Gestaltung der Fläche.
Diesem Plan blieben wir auch nach dem Ausscheiden der Schüler und Schülerinnen treu und setzten ihn nun, aufgrund von Personalmangel, stark verlangsamt, aber dennoch zielstrebig um. Das Ausmaß der Tatkraft von Schülern und Schülerinnen der 10. Klasse ist wirklich enorm!
Aber auch in der Not fanden wir spontan helfende Hände wie Norbert, der Nachbar mit dem Minibagger für die Feuchtwiesensenke oder Landwirt Gerhard aus Buschhausen, der uns eine Tonne Feldsteine mit dem Traktor transportierte oder Betonplatten zur Verfügung stellte.
Auch die tatkräftige Unterstützung unserer BioS-Mitarbeiterinnen und FÖJlerinnen Antonia und Caro, Malte (mein Patenkind), Leonarda (kam nach Abschluss wieder dazu) und besonders Herr Fanelli-Falcke ermöglichten die Umsetzung des Planes der Schüler und Schülerinnen!
An manchen Tagen hätten Sören und ich schon fast ein Zelt dort aufgestellt…
Gemeinsam führten wir zu Ende, was wir begonnen hatten:
- Zukünftige Wiesenflächen abharken und Bauschutt und Müll absammeln,
- Blumenwiesen und Magerrasen mit Regiosaat einsäen, festtreten und wässern,
- Feuchtwiesensenke anlegen,
- Zweite Pflanzung von Sträuchern,
- Wegbefestigung aus Feldsteinen erstellen,
- Trockenmauer aus Bauschutt errichten (ausschließlich Fundstücke von der Fläche),
- Feuchtwiese mit Schülern des 6. Jahrganges einsäen (Presseartikel),
- Sand für Insektennisthügel hinter der Trockenmauer auffahren,
- Fundament erstellen und Unterstand bauen,
- Beschilderung aufstellen
Aufgrund der Pandemiesituation bekamen wir zwei Monate Aufschub zur Vollendung, aber eigentlich ist ein solches Grundstück nie richtig fertig, denn nun muss es gepflegt und erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden…
Genau dafür wurde der Wunsch von Sabine nach einem Grünen Klassenzimmer umgesetzt. Dort kann Unterricht in Zukunft sehr anschaulich draußen stattfinden!
Wenn es die Pandemiesituation im nächsten Frühjahr zulässt, werden wir auch Führungen für die Öffentlichkeit anbieten, denn viele Spaziergänger und Spaziergängerinnen hielten an und fragten uns neugierig, was wir da täten.