Neue Gewässer für die Truper Blänken

Im Naturschutzgebiet „Truper Blänken“ bei Lilienthal wurden im November dieses Jahres zwei Stillgewässer durch die Biologische Station Osterholz (BioS) angelegt. Auf Flächen des Landes Niedersachsen entstehen dadurch Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten. „Neben dem Moorfrosch profitieren weitere Amphibien und zahlreiche Libellenarten, andere Insekten sowie Sumpf- und Wasserpflanzen von der Maßnahme“, erklärt Umweltwissenschaftler Gunnar Siedenschnur von der BioS. Die beiden benachbarten Flächen waren mit ihrer Bodenstruktur und Grundwassernähe besonders geeignet – durch die Berücksichtigung des vorhandenen Reliefs und die naturnahe Gestaltung fügen sich die neuen Gewässer harmonisch in das Landschaftsbild ein.

Die Planung und Durchführung erfolgte in enger Abstimmung mit dem für das Naturschutzgebiet als Untere Naturschutzbehörde zuständigen Landkreis Osterholz, dem NLWKN (Nds. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) sowie zwei örtlichen Landwirten. Mit der Umsetzung der Baumaßnahme, für die der Landkreis als untere Wasserbehörde eine wasserrechtliche Genehmigung erteilte, wurde der Osterholzer Unternehmer Jörg Hartig beauftragt – „Durch die Naturschutzmaßnahmen fließt ein Teil der Fördermittel des Landes zurück in die lokale Wirtschaft“, verdeutlicht Siedenschnur. Als weitere Aufwertung der Flächen entstanden im Umfeld der etwa 1.000 m² großen und einen Meter tiefen Gewässer kleine Sandlebensräume für Wildbienen, Heuschrecken und Käfer. Hierfür wurden niedrige Sandflächen angelegt. Der übrige Bodenaushub fand teils auf einer benachbarten Hofstelle, teils auf einer angrenzenden Ackerfläche Verwendung. „Durch die Zusammenarbeit mit den Landwirten vor Ort konnten die Transportwege und damit Kosten und Umweltauswirkungen deutlich reduziert werden“, so Siedenschnur weiter.

Die Anlage der Gewässer wurde im Rahmen der durch das Land Niedersachsen geförderten kooperativen Schutzgebietsbetreuung umgesetzt. Kofinanziert wurde die Maßnahme freundlicherweise durch die GESTRA AG aus Bremen und den Förderverein des Lions Club Lilienthal e.V.


Hintergrund

Bis etwa 1960 waren die Truper Blänken durch Flachwasserseen geprägt. Die sukzessive Trockenlegung der Landschaft führte dazu, dass heute bis auf zahlreiche Gräben und einige wenige Stillgewässer keine größeren offenen Wasserstellen mehr vorhanden sind. Seit 2016 ist die BioS eine von inzwischen landesweit 28 Ökologischen Stationen, die als Naturschutzeinrichtungen die Fachbehörden bei der Betreuung wertvoller Schutzgebiete unterstützen. Das Naturschutzgebiet „Truper Blänken“ gehört als Teil des FFH-Gebietes „Untere Wümmeniederung, untere Hammeniederung mit Teufelsmoor“ zum europäischen Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000.

Die GESTRA AG arbeitet tagtäglich mit Ihren Kunden zusammen, um deren Energieeffizienz zu verbessern und hat sich zum Ziel gesetzt, ihre eigenen Wertschöpfungsprozesse noch nachhaltiger zu gestalten. Hierzu gehört nach Auffassung des Unternehmens auch, Beiträge zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten. Projektidee und professionelle Planung haben Friedhelm Lefting (Vorstand) und Lars Winde (Umweltspezialist) der GESTRA AG überzeugt, dass die für dieses Vorhaben aufgewendeten Mittel gut eingesetzt sind.