„Neue Heimat“ für die Krebsschere

Die Krebsschere (Stratiotes aloides) gilt als Charakterart der Altwässer in den Flußauen im niedersächsischen Tiefland. Sie bildet in Gewässern mit schlammigem Grund, die windgeschützt und wärmebegünstigt liegen, dichte Schwimmrasen. Sie wurzelt im Schlamm, kann aber schwebend Wasserstandsschwankungen ertragen. Die Krebsschere verdankt ihren Namen der auffälligen Form ihrer Früchte.

Eine vom Aussterben bedrohte Libellenart, die Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis) (FFH-Anhang IV) ist eng an die Krebsschere gebunden und legt ihre Eier nur an Krebsscherenpflanzen ab.

Untersuchungen im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung (1996, 2005 und 2023) zeigen, dass die Art in den letzten Jahrzehnten im NSG Truper Blänken drastisch zurückgegangen ist. Aktuell kommt die Krebsschere fast nur noch in den Truper Wettern vor. Hier bildet sie kleine Trupps.

In den vergangenen Jahren haben wir im Rahmen der kooperativen Schutzgebietsbetreuung mehrere Gewässer neu angelegt. Die neuen Gewässer haben hydraulisch keine Verbindung zum Grabensystem. Eine Besiedlung mit stillgewässertypischen Pflanzen ist auf natürlichem Wege über Tiere oder Sameneinflug über die Atmosphäre nur in langen Zeiträumen zu erwarten. Die Restvorkommen im NSG Truper Blänken sind zu klein, um als Spenderpopulationen hierfür dienen zu können. Deshalb wurden Vorkommen in der Hammeniederung als Spenderpopulationen beerntet (Bild oben) und in die Gewässer der Truper Blänken eingesetzt. Dabei werden auch eine Vielzahl von Begleitarten der Flora und der Wirbellosenfauna mit übertragen.

 

Eingesetzte Krebsscheren in einem neu angelegten Gewässer in den Truper Blänken