Beginn der Amphibienwanderung

Ende Dezember 2022, es ist sehr mild, der Winter scheint wieder einmal auszufallen. Zwei Wochen später sind schon die ersten Grasfrösche bei 12°C und Nieselregen aktiv. Ein weiterer Beleg für das sich ändernde Wetter, gefolgt von einer kurzen Frostperiode. Im wieder milden Februar erreichen die Biologische Station Osterholz die  ersten Meldungen von wandernden Erdkröten – im langjährigen Vergleich ist das eigentlich viel zu früh, aber bei den Temperaturen naheliegend. Im März müssen sich die wanderbereiten aber wechselwarmen Amphibien dann wieder eingraben, denn für mehrere Tage liegt Schnee. Jetzt aber ist die Zeit der Lurche und Kriechtiere gekommen: Frühlingshafte Temperaturen deutlich über 10°C, Sonnenschein, die ersten Zitronenfalter fliegen durch die Luft und angekündigte Niederschläge lassen die ungebremste Wanderung der Amphibien erwarten. Innerhalb der nächsten Tage und Wochen wird das Phänomen der Amphibienwanderung wieder an vielen Orten zu beobachten sein.

Dann begeben sich Erdkröten, Grasfrösche, Teichmolche und in seltenen Fällen auch Knoblauchkröten auf die Wanderung zu ihren Fortpflanzungsgewässern. Dies geschieht überwiegend nachts, zumeist bei milden und feuchten Bedingungen. Leider werden vielerorts viele Tiere überfahren, wenn sie Straßen überqueren müssen. Mit einem erhöhtem Wandervorkommen von Amphibien über Straßen muss im Landkreis Osterholz und im weiteren Umfeld an folgenden Standorten gerechnet werden:

Osterholz-Scharmbeck

  • Osterholzer Straße und Zufahrt Kreishaus (Klosterholz/Friedhof) hier wirkt inzwischen eine Amphibien-Leitanlage (Krötenzaun) mit einem neuen, großen Durchlass,
  • Am Tinzenberg,
  • Krummwinkel/Kleingartengebiet,
  • In dem Bossel / Bosselfeld,
  • Auf dem Kamp,
  • Im Dobben (Regenrückhaltebecken),
  • Scharmbeckstotel: Auf der Heide/Stoteler Bergstraße,
  • Fischteiche bei Bredbeck/Freißenbüttel,
  • in Buschhausen an der Betonstraße bei Meyerhoff,
  • Garlstedter Kirchweg, Höhe Auf dem Raden,
  • Brücke über die Schönebecker Aue an den Fischteichen in Heilshorn (ehem. B6)
  • Pennigbüttel: Am Klostermoor und Feldweg zur Teufelsmoorstraße und Zuwegung Altenbrück am Pennigbütteler Moor,
  • Ohlenstedter Weg.

Ritterhude

  • in Ritterhude “Am weißen Rieden” (Heerweger Moor) und an der “Stendorfer Straße”,
  • Kreisstraße 8 in Höhe des Niederender Sees.

Hambergen und im Südkreis Cuxhaven

  • im Nordkreis OHZ zwischen Oldendorf und Lübberstedt (Stedener Forst),
  • Kreisstraße 19 zwischen Vollersode und Ostersode,
  • südlich von Harrendorf (Bremerwald, CUX),
  • zwischen Brunshausen (CUX) und Hellingst (OHZ),
  • Driftsehte-Weißenberg (CUX).

Schwanewede

  • im Umfeld der Kaserne,
  • Thüringer Weg,
  • Viehsteigfleth zwischen Aschwarden-Bruch und Meyenburg,
  • Brundorf: Straße „Am Wald“.

Worpswede

  • in Überhamm/Weyerdeelen und Überhamm – An der Bahn,
  • Neu St. Jürgen, Kreisstraße 15,
  • Hammeweg zwischen Jugendherberge und Neu-Helgoland,
  • Karl Krummacher Weg (abendliche Wegesperrung),
  • Westerweder Straße,
  • Nordweder Straße Höhe Nr. 13, 15.

Lilienthal

  • in Lilienthal-Kleinmoor, am Saatmoor,
  • Klosterweide (Verbindung zwischen Frankenburg und Moorhausen),
  • Westerweder Straße,
  • Friedrich Wilhelm-Raasch-Straße in Nähe des Regenrückhaltebeckens,
  • Entlang des Wümmedeiches.

Bremen-Borgfeld

  • „Borgfelder Landstraße“,
  • Timmersloh – „Am Großen Moordamm“ nahe Hexenberg und „Hinterm Moorlande“,

Tarmstedt (Westkreis Rotenburg/Wümme)

  • Ehemaliges Klärwerk auf der Straße zwischen Ostersode und Breddorf (OHZ, ROW),
  • Breddorf-Ehebrock (ROW),
  • Straße durch den Ummelwald zwischen Rhadereistedt und Kirchtimke (ROW).

An diesen Straßenabschnitten können größtenteils keine Leitzäune aufgestellt werden. Es wird darum gebeten, diese Gebiete in den nächsten zwei bis drei Wochen nach Möglichkeit nachts mit dem PKW zu meiden, bzw. dort vorsichtig (langsam) zu fahren, da man so einigen laichwilligen Tieren noch ausweichen kann. Außerdem sind hier ehrenamtliche Krötenschützer unterwegs, um wandernde Tiere einzusammeln. Zu Zeiten der Amphibienwanderung fallen manche Tiere in Kellerschächte von öffentlichen und privaten Gebäuden oder in ebenerdigen Öffnungen wie von Heizöltanks. Auch hohe Bordsteinkanten an Straßen und Einfahrten stellen teilweise unüberwindbare Hindernisse für die Tiere dar. Mit Sandhaufen oder kleinen Brettchen kann hier jedoch leicht Abhilfe geschaffen werden.

Später in der Saison kommt es dann zu einer massenhaften Abwanderung insbesondere der Jungkröten an wenigen feucht-warmen Tagen zwischen Ende Mai und Anfang bis Mitte Juni.

Wer noch weitere Standorte kennt, an denen regelmäßig Amphibien überfahren werden, kann sich gerne bei der Biologischen Station Osterholz melden.