Geheimnisvolle Moorpflanze: Die Moltebeere
Die Molte- oder Torfbeere (Rubus chameamorus) ist eine „Bodenbrombeere“ der Gattung Rubus, die nur 5 bis 25 cm hoch wird. Die Pflanze ist in Skandinavien verbreitet, in Norddeutschland aber extrem selten. Bundesweit ist sie sogar vom Aussterben bedroht und nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt. In Niedersachsen gibt es nur zwei Vorkommen der Art. Einer der Bestände wächst in einem Hochmoor im Landkreis Cuxhaven und wird von der Ökologischen Station im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung beobachtet. Die Moltebeere ist zweihäusig – das bedeutet, dass männliche und weibliche Blüten auf getrennten Pflanzen vorkommen.
Da im Landkreis Cuxhaven nur ein männlicher Bestand ausgebildet ist, kann sich die mehrjährige Pflanze nur vegetativ (ungeschlechtlich) über ihr Rhizom vermehren. Die im Zuge des Klimawandels ansteigenden Temperaturen tragen zu einem Rückgang des Bestands bei. Aktuell konnten 10 Pflanzen mit männlichen Blüten gezählt werden, die viele Staubfäden mit gelben Staubbeuteln ausbilden, aber keine Fruchtblätter (weibliches Blattorgan der Blüte) entwickeln.
Die Orange leuchtenden Beeren der Moltebeere kommen bei uns entsprechend nur selten vor und dürfen dann nicht wie in Skandinavien gesammelt werden, um daraus z.B. Marmelade zu kochen.