Lurchwanderung

Presseinformation zur Lurchwanderung

Ende Dezember 2021, es ist sehr mild, der Winter scheint ausgefallen zu sein, in Zeiten des Klimawandels nichts ungewöhnliches mehr. So wurden am 31.12.2021 schon erste Molche in Gewässern des Landkreises gesichtet. Im Laufe des Februars kam dann die alljährliche Amphibienwanderung in Gang, ebenfalls ungewöhnlich früh. Jedoch die dann folgende Kälteperiode mit anhaltenden Nachtfrösten bis in den März hinein brachte eine Unterbrechung von gut 2-3 Wochen. Jetzt aber seit Mitte März, Sonne pur (aber große Trockenheit), gibt es kein Halten mehr. In den überschwemmten Postwiesen in der Hammeniederung vor Altenbrück und Pennigbüttel rufen die blauen Moorfrösche, eine kurzes Spektakel, das man sich akustisch nicht entgehen lassen sollte. Die Moorfrösche sind nun nur durch frühzeitiges Ablassen des Wassers gefährdet. Anders dagegen ergeht es Erdkröten, Grasfrösche, Teichmolche und in ganz seltenen Fällen auch Knoblauchkröten, die sich auf die Wanderung zu ihren Fortpflanzungsgewässern begeben. Dies geschieht überwiegend nachts, vor allem bei milden feuchten Bedingungen. Dabei werden leider vielerorts Tiere überfahren, wenn sie Straßen überwinden müssen.

Mit erhöhtem Wandervorkommen von Lurchen über Straßen muss in den verschiedenen Ortschaften an folgenden Standorten gerechnet werden.

An diesen Straßenabschnitten können zum überwiegenden Teil keine Leitzäune aufgestellt werden. Es wird darum gebeten, diese Gebiete in den nächsten zwei bis drei Wochen nach Möglichkeit nachts mit dem PKW zu meiden, bzw. dort vorsichtig (langsam) zu fahren, da man so einigen laichwilligen Tieren noch ausweichen kann. Auch aus Rücksicht auf Personen, die wandernde Tier aufsammeln und über die Straße tragen, wird darum gebeten, vorsichtig zu fahren.

Es wird zudem darauf hingewiesen, dass zu Zeiten der Amphibienwanderung manche Tiere in Kellerschächte von öffentlichen und privaten Gebäuden oder in ebenerdigen Öffnungen von z. B. Heizöltanks fallen. Diese sollten daher rechtzeitig vor Urlauben kontrolliert werden. Auch hohe Bordsteinkanten an Straßen und Einfahrten stellen z. T. unüberwindbare Hindernisse für die Tiere dar. Mit Sandhaufen oder kleinen Brettchen kann hier jedoch leicht Abhilfe geschaffen werden.

Die z. T. massenhafte Abwanderung insbesondere der Jungkröten vollzieht sich meist an wenigen feucht-warmen Tagen zwischen Ende Mai und Anfang bis Mitte Juni.

Wer noch weitere Standorte kennt, wo regelmäßig Amphibien überfahren werden, teile dies bitte der Biologischen Station Osterholz mit.