Alle Jahre wieder – Kranichzählungen in der Teufelsmoor-Wümme-Niederung

Der Herbstzug der Kraniche ist in vollem Gange – das dürfte hier in der Teufelsmoor-Wümme-Region kaum unbemerkt geblieben sein. Mit dem vermehrten Auftreten der Kraniche beginnt auch die Arbeit der ehrenamtlichen Kranichzählerinnen und -zähler. Bereits seit über 15 Jahren finden die Kranichzählungen an den Schlafplätzen der Region statt.

Bei einem Treffen in der BioS Anfang Oktober stellte der langjährige Koordinator der Zählungen, Gunnar Siedenschnur, die Ergebnisse der letzten Jahre vor, wonach die Rastzahlen seit Beginn der regelmäßigen Kranichzählungen im Jahr 2007 deutlich gestiegen sind. Der bisherige Rekord wurde im Jahr 2017 mit etwa 35.000 Kranichen erreicht, die zur selben Zeit die Nacht in der Teufelsmoor-Wümme-Region verbracht haben.

Gründe für die positive Entwicklung der Rastzahlen bei uns sind zum einen die Wiedervernässung ehemaliger Torfabbauflächen, durch die störungsarme Schlafgewässer entstanden sind, und zum anderen das reichhaltige Futterangebot auf den abgeernteten Maisäckern. Zudem haben unterschiedliche Schutzmaßnahmen und eine Anpassung des Kranichs gegenüber Störungen zu einem Anstieg der Gesamtpopulation in Europa geführt. Mit seinen natürlichen und renaturierten Feuchtgebieten stellt die Teufelsmoor-Wümme-Niederung für Kraniche, und auch für viele Gänse und Schwäne, ein wertvolles Rastgebiet dar. So sind unter anderem das Günnemoor und die Breddorfer Niederung als Rastplatz für den Kranich von internationaler Bedeutung. Diese offizielle Einstufung soll einen Schutz dieser besonderen Flächen erleichtern und basiert auch auf den Kranichzählungen der AG Kranichschutz Teufelsmoor-Wümmeniederung.

Neben den erfahrenen Zählern der Gruppe waren in der letzten Woche etwa 15 neue Interessierte bei dem Treffen anwesend. Ihnen wurden die Prinzipien und das Vorgehen bei den Zählungen von Gunnar Siedenschnur und Nicole Dekker erklärt. NABU-Mitglied Nicole Dekker hat nun die Koordination der Kranichzählung übernommen. Bei der zweiten, in das deutschlandweite Monitoring eingebundenen Zählung, konnten die neuen und alten Ehrenamtlichen als Rastbestand für den 6./7.10. bereits über 22.000 Kraniche zählen.

Die Rastzahlen aus der letzten Zählsaison (Herbst/Winter 2023/24) findet ihr hier.

Foto (oben): Gunnar Siedenschnur