Kranichrast im Teufelsmoor

Wer Mitte November einen längeren Spaziergang in der Hammeniederung gemacht hat, dem dürften die Rufe und Flugformationen der zahlreich ziehenden Kraniche kaum entgangen sein. Das schöne Herbstwetter nutzten insgesamt mehrere Tausend Kraniche, um aus dem Teufelsmoor weiter in Richtung ihrer Überwinterungsgebiete, insbesondere in Südwesteuropa zu ziehen.

Dies verdeutlicht auch ein Blick auf Ergebnisse der jährlich ehrenamtlich durchgeführten Kranich-Schlafplatzzählungen in der Teufelsmoor-Wümme-Niederung. Nur mehr knapp 3.000 Vögel wurden am 13. November an den fünf Schlafplätzen dieses Rastgebietes erfasst – rund 8.000 weniger als noch eine Woche zuvor!

Ansonsten verlief die Herbstrast in der Region „in gewohnten Bahnen“: Gewöhnlich steigen die Rastbestände erst um die Monatswende September/Oktober herum auf mehrere Tausend Vögel an. So auch 2022, denn nachdem zum Auftakt der Zählsaison Mitte September knapp 1.300 Kraniche erfasst wurden, waren es Anfang Oktober bereits über 12.000. Der Bestand nahm in den drei darauffolgenden Wochen weiter kontinuierlich zu und erreichte – wie in den meisten Jahren – Ende Oktober (22./23.) mit fast 31.000 Kranichen seinen Höhepunkt. Damit betrug das Rastmaximum zum vierten Mal nach 2017, 2018 und 2021 über 30.000 Vögel. Die Teufelsmoor-Wümme-Niederung ist damit nach der Diepholzer Moorniederung das zweitbedeutendste Kranich-Rastgebiet in Niedersachsen. Im November ging der Kranichrastbestand dann infolge mehrerer guter Zugtage rasch zurück.
Ein kleiner Teil der Kranichpopulation verbleibt auch den Winter über in der Region. Wie viele, das werden die nächsten Schlafplatzzählungen Mitte Dezember und Mitte Januar zeigen.