Klimaschutz durch Moorschutz

Moorböden sind Kohlenstoffsenken

Intakte Moore speichern immense Mengen Kohlenstoff. Weltweit betrachtet sogar doppelt so viel wie alle Wälder – und das, obwohl sie flächenmäßig einen viel geringeren Anteil haben, nur ungefähr 3 % der Landfläche.
Die Moorpflanzen nehmen während ihres Wachstums CO2 aus der Atmosphäre auf. Nach ihrem Absterben werden die Kohlenstoffverbindungen im unzersetzten Pflanzenmaterial des Torfbodens gespeichert.

Entwässerte Moore sind »Klima-Hotspots«

Entwässerte Moore verlieren diese wichtige Speicherfunktion, denn im trockenen Moorboden wird angesammeltes Pflanzenmaterial unter Sauerstoffeinfluss in mikrobiellen Prozessen abgebaut, und hierbei wird auch das klimarelevante Gas CO2 wieder frei. Je nach Art des Bodens, Höhe des Wasserstandes und Nutzungsart werden hier 15 bis 40 Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr emittiert!
Zusätzlich problematisch: in einem so beeinträchtigten Moor kann kein neues CO2 mehr gespeichert werden. Die einzige Chance, die natürliche Kohlenstoffdeponie wieder zu reaktivieren, ist Anhebung des Wasserstandes im Moorboden.
Deutschlandweit wird von entwässerten, landwirtschaftlich genutzten Moorböden so viel CO2 ausgestoßen wie von der gesamten deutschen Luftfahrt. Bezogen auf Niedersachsen ist der CO2-Ausstoß aus entwässerten Moorböden etwa so hoch wie die CO2 -Emissionen unseres gesamten PKW-Verkehrs.
Vor dem Hintergrund der Verpflichtung Deutschlands, bis 2045 klimaneutral zu wirtschaften, bedarf es großer Anstrengungen bis dahin die Treibhausgasemissionen in Höhe von 53 Mio t/CO2/Jahr auf nahe null zu reduzieren. Dafür haben weder die Bundesregierung noch das Land Niedersachsen bisher Transformationspfad zur großflächigen Wiedervernässung der Moorböden entwickelt.

 

 

 

Schwingrasen im Ahrensfelder Moor
Wollgrasblüte im Günnemoor
Degradiertes Hochmoor